Fähnchen in die Landkarte stecken ...

Bei uns im Hausflur hängt eine Landkarte. (Sie zeigt nur Europa, aber möglicherweise müssen wir demnächst auf Globusformat vergrößern). In der Landkarte stecken unzählige kleine gelbe Fähnchen. Nicht so wie bei der Polizei, wo man markiert, wo der Serienmörder seine sieben Leichen verteilt hat - die Rede ist von mindestens siebenhundert Fähnchen.
Jedes Jahr kommen mindestens dreißig dazu.
Manchmal fragen mich Besucher, was diese Fähnchen bedeuten.
Dann antworte ich: "Das sind die Plätze, an denen wir uns unmöglich gemacht haben."

Bisher haben wir immerhin darauf geachtet, das Umfeld unseres Heimatortes einigermaßen frei von gelben Fähnchen zu halten. In San Gimignano, Ajaccio, Perpignan und Girona kennt uns ja eh keiner, da heißt es höchstens: "Wieder mal Deutsche."
Bis letzte Woche! Da habe ich mitten durch meinen Wohnort ein Fähnchen bohren müssen!
Es fing damit an, dass der Klorollenhalter in unserem Badezimmer kaputt ging. Ich richtete meine Schritte also flugs in Richtung der Firma Blupp & Schwall, Badezimmerausstattungen, da eben jene den bewussten Klorollenhalter eingebaut hatte.
Bei Blupps musste ich ein paar Minuten warten und nahm mir zum Zeitvertreib einen Flugzettel vom Verkaufstresen. Ein ganzer Stapel solcher Zettel lag bereit. Es ging um die Qualität unseres Trinkwassers. Der Flugzettel bestand aus drei aneinander gehefteten Blättern, bedruckt in Times New Roman 18 Punkt, zweifarbig.
Nach dem Lesen einer halben Seite legte ich das Blatt zurück und sagte zu der Empfangsdame am Tresen: "Wer das geschrieben hat, steht wohl mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß!"
Sie lächelte ein wenig schief, sagte aber nichts. Hinterher machte ich mir Gedanken, ob sie dieses Memorandum vielleicht selbst geschrieben hatte - man weiß ja nie. Dann war ich taktlos gewesen. Aber warum eigentlich? Soll sie doch zum Duden greifen und den Zettel noch mal durchgehen, es kann nur besser werden!

Zwei Tage später war ich wieder bei Blupp & Schwall. Diesmal in einer anderen Angelegenheit, aber egal. Jedenfalls habe ich diesmal ein Exemplar des Memos mit nach Hause genommen.
Von Anfang bis Ende durchgelesen.
Und darunter stand: "Wenn ich Ihr Interesse geweckt habe, rufen Sie uns an 1234/56789 Mit besten Grüßen Günther Blupp."
O weia!
Der Rechtschreibhirni war keineswegs die Dame am Tresen. Es war der Chef persönlich!
Seitdem habe ich mich nicht mehr zu Blupp & Schwall getraut. Statt dessen habe ich ein Fähnchen gesteckt. Dorthin, wo das Firmengelände liegt. Praktisch bei mir um die Ecke.

Ein wenig habe ich aber dann über die Sache nachgedacht. Nur ein klein wenig. Ungefähr pausenlos bis heute. So etwa: Muss ich mich jetzt etwa schämen, weil ich darauf hingewiesen habe, dass das Memo voller Fehler steckt? Will Herr Günther Blupp denn nun Kunden oder will er keine? Den Lesern wird ja angst und bange, wenn sie solches Zeug lesen müssen. Wie komm ich denn dazu, mich zu schämen, weil ich die Fehler sehe? Es ist keine Schande, die Rechtschreibung nicht zu beherrschen. Aber wenn man keine Ahnung davon hat, dann schreibt man so ein Memo nicht selbst, sondern nimmt sich jemanden, der wenigstens ungefähr weiß, wie es geht. Schließlich klebe ich meine Klopapierrolle auch nicht mit Spucke an die Wand, sondern lasse mir vom Fachmann einen Halter anbringen, zum Beispiel von Blupp & Schwall. Und so weiter und so weiter. (Ich verwandelte mich schrittweise in eine Figur bei Paul Watzlawick.)

Bis heute.
Da kam ich nämlich auf die Idee, mit dem charakteristischen Satz "Mir viel folgende Aussage auf" auf Googlereise zu gehen. Weit ging die Reise nicht. Es gab nur einen Treffer.
Günther Blupp ist entlastet. Oder sagen wir mal: Er ist bloß Nachfolgetäter und hat das fragliche Memo Wort für Wort von der Website des Haupttäters abkopiert.
Warum allerdings jemand, der ein echtes Anliegen hat, und sei es auch bloß das, dass er Wasserreinigungssysteme verkaufen will - warum so jemand sich nicht die Mühe macht, eine der deutschen Rechtschreibung halbwegs mächtige Person für eine Stunde Arbeit zu bezahlen (länger würde es nicht dauern, dieses mühsame Neusprech in eine lesbare Sprache zu übersetzen), das mag Paul Watzlawick wissen.

pinfahne

Der Ärmste.

Paul liebt seine Mutter über alles. Keiner seiner Schulfreunde kann sich rühmen, eine Mutter zu haben, die ein heruntergekommenes Holzhaus gekauft und ganz allein frisch gestrichen, renoviert und möbliert hat, dazu rundherum einen Garten angelegt, der seinesgleichen sucht ... (und dabei verdient sie auch noch ihren Lebensunterhalt selbst, hat sogar ein eigenes Geschäft). Voll Stolz zeigt sie ihm eines Abends, kurz vor den Schulferien, eine Gartenecke, wo sie eine seltene Orchideenart angesät hat, die Gymnadenia. Über die Ferien geht Paul allein auf Wanderschaft, gemeinsam mit einem Freund ist er drei Wochen unterwegs. Die Gymnadenia wird unterdessen in seiner Phantasie zu einer Wunderblume; er erwartet, die Gartenecke zu exotischer Pracht verwandelt zu sehen. Bei seiner Rückkehr findet er die Blütenzweige der Gymnadenia in seinem Zimmer, von der Mutter in eine Vase gestellt. Es sind winzige weiße Blümchen, die kaum mehr hermachen als Maßliebchen ...
Nichts ist so groß, wie es scheint. Auch seine Mutter nicht, wird ihm später klar.
Als Erwachsener beurteilt Paul seine Familienverhältnisse (die Eltern wurden geschieden, als er noch ganz klein war) gelassener, sieht auch die neue Stiefmutter etwas weniger streng an, wie er sich überhaupt selten herbeilässt, über Mitmenschen Urteile zu fällen. Gesellschaftliche Dummheiten quittiert er mit Ironie, irgendwelche guten Ratschläge nimmt er sowieso nicht an, es sei denn von seiner Mutter, und auch die sieht er mit der Zeit mit etwas mehr Distanz an. Dann nämlich, als er beginnt, sich zum Entsetzen seiner Familie dem katholischen Glauben zuzuwenden: Niemand, dessen ist er sicher, weiß irgendetwas über ihn; niemand kann ihm sagen, was er tun soll, was er anfangen soll mit seinem Leben. Schon gar nicht jemand, der ihm nicht mehr voraushat als ein paar Semester Theologiestudium. Von einem evangelischen Priester nimmt er folglich keine Ratschläge an. Auf wen soll er hören? Nur auf Weisheit, die von direkt von Gott kommt. Sein Weg führt unaufhaltsam und logisch in die katholische Kirche zu den geweihten Priestern.
Doch der Weg bis dahin ist lang. Pauls erste Freundin lässt ihn sitzen, als er dienstreisehalber ein paar Monate weg muss. Bei seiner Rückkehr ist auch sie weg - nicht mal eine verständliche Erklärung findet er. Ein paar Jahre später findet er sich verlobt mit einer Achtzehnjährigen mit Spatzenhirn. Vermutlich ist einer ein geborener Fisch; er wehrt sich nicht, kommt sich vor wie in einem Theaterstück, spielt seine Rolle in dem festen Glauben, es werde sich schon irgendwie einrenken. Nichts renkt sich ein und im Nu ist Paul mit einer Frau verheiratet, die das geistige Niveau einer Nachmittagstalkshow mitbringt. Er arrangiert sich, macht Dienstreisen (inzwischen ist er selbständiger Unternehmer), fühlt sich am wohlsten, wenn er von zu Hause weg ist, lässt im übrigen seiner Frau ihren Willen. Bezeichnend, wie sie beide Paris besuchen: Sie mag nirgends hingehen, wo keine Läden sind; die beiden kommen nicht mal in Notre-Dame. Bezeichnend aber auch, wie Paul alles um sich herum - die platterdings unerträgliche Ehefrau, mit der er immerhin zwei wohlgeratene Kinder hat, die nicht weniger unerträgliche Schwester, die angepinselte Stiefmutter, die entsetzlich bornierte Frau seines Geschäftspartners, den jüngeren Bruder, der Pianist werden will, und überhaupt all das erträgt. Keiner ist darunter, der ihm irgendetwas sagen kann, was sein Leben verbessern könnte; mit keinem kann er auch nur reden. Es gibt überhaupt keine Autorität, kein Besserwissen. Das gibt es nur bei Gott, damit muss er sich abfinden. Und so wird Paul Katholik. Nach und nach, und irgendwann konvertiert er.
Was Pauls Geschichte außergewöhnlich macht, so außergewöhnlich, dass ich eine Woche lang nur Paul war, Paul lebte und Paul atmete - das ist die Distanz, in die mich jene unsichtbare Person zwingt, die mir seine Geschichte erzählt. Letztlich scheint ihn nichts, was um ihn herum oder ihm selbst passiert, etwas anzugehen. Selbst als seine Frau, von er er sich wegen seines Glaubens nicht scheiden lassen kann, ihm tränenreich das Kind eines anderen Mannes unterschiebt - zu allem Übel ein geistesschwaches und körperbehindertes Kind -, nimmt er alles entgegen, wie es kommt. Er duldet keine Einmischung und verurteilt niemanden. Ein wahrer Christ. (Seine entsetzlichsten Momente sind die, als ihm seine reuemütige Frau auf den Knien versichert, er sei ein wahrer Christ!)
Doch!! - da ist ein Leitmotiv, das immer wieder auftaucht - die Randbemerkung "Die Ärmste". Seine erste Braut, die es nie verstanden hat, sich richtig anzuziehen - Jahre später begegnet er ihr wieder und vermerkt als erstes, dass sie noch immer weiße Schuhe trägt, die die Größe ihrer Füße unvorteilhaft betonen. Die Ärmste, noch immer kann sie sich nicht anziehen. Seine Schwägerin, die einst eine gefeierte Sängerin war (oder sich einbildete, eine solche zu sein) und immerfort erzählt, welche Karriere sie ihrer Ehe opferte - die Ärmste. Die Schwester, die den falschen Mann geheiratet hat, die Stiefmutter, die immer die gleichen weißen Perlstecker in ihren dicken Ohrläppchen trägt (sogar das bemerkt er!) - die Ärmste!
Paul ist durch und durch durchsetzt mit der schlimmsten aller Todsünden, dem Hochmut. Kniend unterwirft er sich der göttlichen Allmacht; er schluckt alles, wie es kommt - aber das Stichwort "die Ärmste" durchzieht seine sämtlichen Kontakte zur Außenwelt. Die Erzählerin, die ihn schildert, war ihr das bewusst? Hat sie die Litanei seiner Ärmsten absichtlich so eingesetzt? Oder ist dieses Stichwort ein Bug, mit dem sie nicht nur ihren Helden, sondern auch sich selbst bloßstellt ...?
Und ich mustere besorgt meine eigenen schriftstellerischen Ergüsse. Was verraten sie über mich?
Wikipedia behauptet, die norwegische Literaturnobelpreisträgerin Sigrid Undset würde heute in Deutschland kaum noch gelesen. Ich halte dagegen und empfehle nicht nur ihren Mittelalter-Roman "Kristin Lavranstochter" (kenne ich seit meiner Studentenzeit, einer der ganz wenigen historischen Romane die mir wirklich gefallen haben), sondern auch und vor allem "Gymnadenia" und "Der brennende Busch", die Romane um Paul. Gymnadenia beginnt kurz vor der Jahrhundertwende - der vorletzten, nicht der letzten -; der zweite Band endet zwischen den beiden Kriegen. Vermutlich bekommt man die Bücher nur noch antiquarisch. Ich habe sie, in schöner Lederbindung, vom Speicher meiner Eltern gerettet, ehe das Haus verkauft wurde, und war eine Woche lang nur Paul.

Geworfen V

Was wissen wir über Willi?

- Warten Sie auch auf Herrn Willi?
- Warum?
- Weil Sie hier stehen.
- Ist schon viertel vor sechs.
- Vielleicht gilt die Zeitangabe halb sechs c.t., also eine Viertelstunde später.
- Dann sollte er jetzt da sein.
- Vielleicht ist er plötzlich krank geworden, haben Sie vielleicht eine Telefonnummer, wo man nachfragen könnte?
- Nee, nur die von der Volkshochschule.
- Da geht keiner mehr ran um kurz vor sechs.
- Würden Sie bitte die Zigarette ausmachen? Der Rauch stört mich.
- Wir sind unter freiem Himmel, es steht Ihnen frei, ein paar Schritte wegzugehen.
- Gehen SIE doch weg, wenn Sie hier rauchen müssen.
Drei Handys werden gezückt und in der üblichen Weise traktiert, ohne dass man dadurch klüger würde. Die vierte Teilnehmerin, eine blasse Blondine mit schwerer und ausgebauchter Schultertasche, nimmt kein Telefon zur Hand. Sie steht abseits und betrachtet blinzelnd die grauen Wolkenschiffe am Himmel.
- Gleich regnet's.
- Im Prospekt stand doch halb sechs, hier vor dem Atelier, richtig?
- Ja, sicher ist was dazwischengekommen.
- Oder er macht es mit Absicht.
- Warum denn das, um Himmels Willen?
- Dies ist doch ein Schreibkurs. Vielleicht sollten wir schon mal mit Schreiben anfangen. Thema: Der Lehrer macht blau ... oder so.
- Ja klar, wäre denkbar. Ich meine, was wissen wir schon über Willi? Nichts als den Namen.
- Was ist das überhaupt für ein Name, Herr Willi?
- Vielleicht überwacht er uns schon. Wir sollten was schreiben.
Drei Augenpaare schweifen umher auf der Suche nach versteckten Kameras. Die vierte Teilnehmerin beobachtet einen Apfelbaum, der aus einer Baumscheibe auf dem Parkplatz wächst und fast zusammenbricht unter dem Gewicht halbreifer Äpfel.
- Ich schreib ein Haiku, das geht schnell. Willi verspätet / Schüler warten und denken / Gedichte entstehen.
- Das ist kein Haiku, in der letzten Zeile ist eine Silbe zuviel.
- Ge-dan-ken-ent-ste-hen, stimmt doch.
- Das sind sechs Silben, eine ist zuviel.
- Verdammt, stimmt. Po-e-sie-ent-steht ...
Er zählt an den Fingern mit.
- Ich bin Prosaschreiber, ich fang lieber einen Krimi an. Vielleicht kommt er nicht, weil er ermordet wurde.
- Wer sollte denn Herrn Willi ermorden??
- Zum Beispiel ein Bewerber, den er nicht angenommen hat.
- Gibt es denn Bewerber, die er nicht angenommen hat?
- Ja, als ich mich beworben habe, war auch ein Türke hier, den hat er nicht genommen, der konnte angeblich nicht gut genug Deutsch.
- Nehmen wir mal an, er konnte durchaus Deutsch, wollte aber nicht in Deutsch dichten.
- Ja, er könnte ein Dadaist gewesen sein, die dichten nicht in Deutsch. Aus Lehrerverspütung / sprühen Gedünken / mir dünkt Wülli überflüsig. Das klingt doch schon beinahe wie Türkisch.
- Bitte keine Witze auf Kosten von Minderheiten mit Migrationshintergrund.
- Ich höre immer Minderheiten.
Drei Notizbücher werden aufgeklappt, aufs Knie gestützt und mit Fragmenten von Dichtung befüllt. Die blasse Blondine mit der schweren Tasche ist ein paar Schritte beiseite gegangen und betrachtet den Apfelbaum, von dem inzwischen vier Äpfel herabgefallen sind. Sie sind alle wurmstichig.
- Ich bleibe lieber beim Krimi, der Türke könnte den Herrn Willi erstochen haben. Aus Eifersucht.
- Das ist rassistisch, nehmen Sie einen deutschen Täter.
- Es könnte ja ein türkischstämmiger Deutscher sein mit deutschem Pass.
- Das ändert überhaupt nichts, das ist Rassismus, so was will kein Mensch lesen.
- Ich schreibe ja nicht, damit es einer liest, das ist ein ganz falscher Ansatz. Ich suche keinen Verlag, ich doch nicht. Ich schreibe nur zur Selbstverwirklichung.
- Dann verwirklichen Sie sich bitte ein paar Schritte weiter weg, der Rauch stört mich.
- Wir sind hier unter freiem Himmel, gehen Sie doch weg, ich will jetzt in Ruhe schreiben.
- Leiche des Lehrers / beflügelt Schülerdenken / vor verschlossener Tür ...
- Das ist erstens ohne jede Logik und zweitens immer noch eine Silbe zuviel.
- Meckern Sie doch nicht dauernd rum.
- Es ist schon nach sechs, Willi kommt sicher nicht mehr.
- Was ist denn mit der da, geht die jetzt etwa weg?
Drei Köpfe drehen sich um zu der blassen Blondine, die in Richtung Parkplatz davongeht, vom Gewicht ihrer Schultertasche schief gezogen.
- Was schleppt die denn eigentlich in ihrer Tasche?
- Bestimmt keine verborgenen Talente.
- Vielleicht hat sie eine Kettensäge dabei.
- Vielleicht hat sie Herrn Willi gekillt.
- Schülerin, frustriert / wendet sich Richtung Parkplatz / Säge blutbefleckt ...
- Also das gibt absoluuut gar keinen Sinn und ist totaaal gegen den Geist der japanischen Dichtung.
- Bleiben Sie mir weg mit Ihrem Geist. Ihr Rauch stört mich.
- Wenn Willi jetzt doch noch kommt, findet eh nichts statt, mit drei Schülern wird der Kurs nicht veranstaltet, zu wenig Nasen.
- Warum denn Nasen, was soll das?
Ein weißer Smart rollt auf den Parkplatz. Niemand schaut hin.
- Unter sieben Nasen gibt es keinen Volkshochschulkurs.
- Aber dann reicht das ja allemal nicht, wir sind drei, vorher waren wir vier.
- Der Lehrer zählt vielleicht auch mit, der lernt ja auch was.
- Volkshochschulverwaltungstechnisch zählt Willi nicht. und wir müssen sowieso mindestens sieben Nasen sein.
Aus dem weißen Smart steigt ein Mann aus, ein Meter fünfundachtzig, leptosom, energiegeladen, mit flatterndem Hemd: Sind Sie die Teilnehmer der Literaturwerkstatt??
Drei Köpfe nicken.
- Freut mich, ich bin der Leiter, mein Name ist Willi.
- Sind Sie jetzt zu spät oder wir zu früh?
- Eine ist schon abgehauen.
- Ach, dass Sie doch noch kommen, ich dachte, Sie seien tot.
- Und zerstückelt.
- Ich hab's hier schriftlich. Lehrer in Stücke zerlegt / ...
- Das sind sieben Nasen, äh Silben, da stimmt überhaupt nix mehr, und gegen den Geist der japanischen Dichtung geht es auch.
- Ja wollen wir dann? Sind das etwa alle? Ich fürchte, mit drei Leuten gibt es keinen Kurs ... aber gehen wir erst mal rein, vielleicht kommt ja noch der eine oder die andere ... bitte hier herein und links herum ... nehmen Sie Platz. Entschuldigung, aber hier ist Rauchverbot.

Langsam

Der Maler ist kaum zu sehen zwischen den farbbeklecksten Tischen und Regalen mit hintereinander geschichteten Leinwänden. Er kommt mir schlurfenden Schrittes entgegen. Aus Wikipedia weiß ich, dass er Jahrgang 1930 ist, fast dreißig Jahre älter als ich. Ein bewegtes Leben.
Er ist klein, ungefähr auf Augenhöhe mit mir. Langes, in den Nacken hängendes weißes Haar, ein weißer Backenbart. Pantoffeln an den Füßen, farbverschmiertes Hemd. Sein Gang ist mühsam.
Von einem Telefongespräch vor sechs Wochen - und aus den Berichten gemeinsamer Bekannter - weiß ich, dass er ein Raunzer ist; ohne Erbarmen mit Leuten, die ihm die Zeit stehlen. Verständlich in seinem Alter. Aber er ist der Beste, nach ihm kommt nur noch Zweitklassiges. Ich spreche ihn vorsichtig an, überlasse dann das Reden meiner Tochter, die bei ihm Malunterricht nehmen will. Kommentarlos sieht er ihre Mappe durch, macht ihr ein Zeichenbrett zurecht und setzt sie vor ein Stillleben. Seine Bewegungen sind so langsam, als wanke er mit jedem Schritt auf einem Grat.
Ich habe einen Unfall gehabt, sagt er, haben Sie das Auto draußen gesehen?
Ich habe das Auto gesehen, aber da es im Skulpturengarten steht, hielt ich es für moderne Kunst. Ein roter Transporter mit eingedrückter Front, verdetscht sagen wir hier in Hessen. Die Windschutzscheibe zersplittert, die Türen verbeult, das Heck ist noch heil.
Das ist in der Nähe von Wien passiert, sagt er, da hat mir einer die Vorfahrt genommen. Vier Wochen ist das her.
Ich: Da haben Sie sich aber doch recht schnell erholt. (Ich kann nicht fassen, wie ein Herr von annähernd achtzig Jahren weitgehend unversehrt aus diesem verknitterten Auto gekrochen ist.)
Er: Ich bin gar nicht erst in die Klinik gegangen. Das war doch nicht möglich, mit den ganzen Bildern im Auto, die konnte ich nicht allein lassen. Jetzt muss ich zusehen, wie ich die restauriere. Er zeigt auf eine Leinwand, die ich gar nicht als Kunstwerk erkannt habe; sie ist einheitlich mitternachtsblau mit einem asymmetrischen weißen Kreuz mittendurch. Der Rahmen ist total verzogen Alles kaputt. Ich muss das alles in Ordnung bringen, da zählen die vier gebrochenen Rippen nicht.
Ich fühle mich sehr jung mit meinen 51 und gehe einkaufen, während meine 18jährige Tochter das Stillleben zeichnet, das er ihr vorgegeben hat.
Eine Stunde später komme ich zurück, nervös und angespannt. Vor sechs Wochen hat er mich am Telefon angeblafft, er könne nichts mit Leuten anfangen, die nicht wissen, was sie wollen, dafür sei seine Zeit zu kostbar. Was ist gelaufen in der Stunde?
Er steht neben meiner Tochter, über das Bild gebeugt. Sie soll es weglegen, lieber gar nicht weiter ausführen. Datum und Name drauf und ins Regal damit. Das ist schon sehr gut, sie ist unbedingt geeignet für seine Malklasse. Nächsten Freitag dann zur Einführungsveranstaltung und dann immer dienstags und mittwochs, von morgens zehn bis abends zehn ist er im Atelier, sie kann kommen und gehen, wie es passt. Er wird dann schon drauf sehen.
Er streichelt ihre Wange. Die ist wirklich gut, Sie können stolz sein, sagt er zu mir.
Seitdem freue ich mich. Ganz langsam und mit Genuss. Ich will mich lange freuen, deshalb freue ich mich langsam, immer wieder, in kleinen Portionen; so langsam wie sein Schritt, wenn er an die Restauration seiner Bilder geht. Vor wenigen Tagen habe ich mich noch geschämt zwischen den Schönen und Jungen an den Stränden in Südfrankreich. Jetzt bin ich wieder langsamer.
Die Front ist verbeult, aber die Bilder existieren noch, mitternachtsblau, durchbrochen mit einem weißen Kreuz. Nur leicht angeschlagen. Wir biegen das alles wieder gerade.

Et incarnatus est

"Jeder weiß, was in Zimmer 101 ist. Was einen dort erwartet, ist das Schlimmste auf der Welt." (George Orwell, "1984")

Inspector Jefe (Chefinspektor) Falcon hat einen Toten vor sich, der sich gleichsam selbst ermordet hat, ohne es zu wollen. Die Leiche ist an einen Stuhl gefesselt, den Kopf in Richtung auf den Fernseher am Stuhl festgezurrt. Man hat den Mann offensichtlich gezwungen, sich etwas anzusehen, was er nicht wollte: er hat sich mit aller Kraft gegen die Fesseln gestemmt. Vergeblich. Sogar die Augenlider sind weggeschnitten. Gestorben ist er an Anstrengung und Angst.
"Der Blinde von Sevilla" von Robert Wilson ist mein zweiter Krimi, der Sevilla während der Karwoche (mit den Marienprozessionen und anschließender Feria) zum Schauplatz hat; der erste war "Semana Santa" von David Hewson. Beide Autoren sind keine Spanier, sondern Spanien-Journalisten. Für Hewson sind die Sevillaner während der Semana Santa entweder betrunken oder fanatisch oder beides. Für Wilson ist Sevilla, auch und gerade in der Karwoche, die fröhlichste Stadt Spaniens; und Inspector Jefe Javier Falcon, der zuvor in Madrid und Barcelona ermittelt hat, ist irgendwie viel zu ernst für Sevilla.
Es gibt mehr und mehr Tote, ein guter Freund Falcons, ein aufstrebender Torero, wird in der Arena vom Stier aufgespießt; Falcons eigene Familiengeschichte, die irgendwie in die Ermittlung involviert ist, eröffnet immer neue grausige Ausblicke. Falcon strampelt seinen Stress auf dem Heimtrainer weg oder geht nachts joggen. Ich will nicht auf den Krimiplot selbst eingehen; am Ende jedenfalls befindet sich Falcon selbst, wie das erste Opfer, in der Situation, dem - für ihn - Schlimmsten auf der Welt ins Auge sehen zu müssen.
Was ich erzählen will, ist das Ende, denn es ist einfach wunderschön:
Falcon lebt allein - sein Vater, ein Modemaler, hat ihm ein Riesenhaus in Sevilla hinterlassen. Für seine, also Falcons tägliche Bedürfnisse sorgt eine Haushälterin namens Encarnacion (zu deutsch die Inkarnation oder Fleischwerdung, klingt komisch, ist aber ein gängiger spanischer Frauenname). Falcon weiß von Encarnacion nur, dass sie jenseits der Fünfzig ist, sein Haus in Ordnung hält und ihm eine warmgestellte Mahlzeit hinterlässt; er bekommt sie nie zu Gesicht. Gegen Ende des Romans aber, als er völlig niedergeschmettert vom Ergebnis seiner Ermittlung und der Begegnung mit dem Mörder, durch die die Innenstadt wankt, tritt im aus aus einer Bodega plötzlich eben diese Encarnacion gegenüber. Ach, Senor Falcon, wie schön, dass wir uns hier begegnen, tanzen Sie eine Sevillana mit mir! Er folgt ihr, nicht zur Gegenwehr fähig. Und mit den ersten Takten der Sevillana (meine Tochter tanzt Sevillanas, von daher weiß ich, dass die ersten Takte nicht getanzt werden, sondern stehend voll Vorfreude mitgeklatscht) verwandelt sich diese kleine dicke Frau von weit über fünfzig in eine verführerische, stolze spanische Schönheit, und Falcon tanzt mit ihr die Sevillana. Plötzlich ist alles Hier und Jetzt: Endlich ist Falcon nicht mehr zu ernst für Sevilla.
Allein um dieses Ende lohnt sich das ganze Buch.
(Aber Vorsicht: Es ist grausig.)

Nizza, im Winter gedacht

Wieder in der russischen Kathedrale. Wir suchen eine Ansichtskarte aus mit drei Popen, die in der Eingangstür stehen. Alles, Popen, Sträucher, Bäume, Zwiebeltürme mit Schnee bedeckt, dicke Schneeflocken in der Luft: Das ist die Kathedrale St. Nicolas in Nizza.
Der Schnee sieht gefaked aus; ich bitte meine frankophile Tochter, den Torwärter zu fragen, ob es hier tatsächlich je geschneit habe. Die Antwort, in beleidigtem Ton: "Hier schneit es jedes Jahr!"
Seit meiner Rückkehr sitze ich hier und google mit den Suchwörtern Nizza und Schnee. Nichts. Es könnte immerhin sein, dass es nur auf diese ganz bestimmte Kathedrale schneit. Die Vorstellung gefällt mir. Jeden Winter bekomme die Kathedrale St. Nicolas einen weißen Schopf auf ihren Zwiebelturm. Auf die Rasenflächen ringsum, die Kapelle linkerhand, wo der Thronfolger Nicolaj Alexandrowitsch begraben liegt. Auf seine Ikone, die in der Kirche zu besichtigen ist, mit roten Tropfen übersät: Alles, alles bedeckt jeden Winter eine sanfte Schicht von watteweißem Schnee, während der Rest der Stadt, die Touristen je nach Portemonnaie vornehm gestylt oder rucksackbepackt, allenfalls eine schwachbrüstige Dezemberkühle genießt. Das Bild einer nachsommerlich ausgelaugten Stadt mit einer einzigen verschneiten Kathedrale bleibt hängen, während ich hineingehe, mir eine Grundrisskarte in Deutsch nehme, einen Überblick verschaffe, die Fluchtlinien suche. Aus den Achselhöhlen, an den Rippen herab rieselt der Schweiß, die Schenkel kleben aneinander unter dem dünnen Rock. Ach, Nizza.

Ein herzliches Hallo an alle, die trotz der abrupten Pause noch hier vorbeischauen.

Geworfen IV

Der Mond bist du

Sie gehen untergehakt, zwei sehr Dicke; ich hinter ihnen. Der Mann wirkt von hinten kompakt und eckig, erst als er sich kurz zur Seite dreht, sehe ich den enormen Bauch und frage mich, wie er das Gleichgewicht halten kann. Die Frau schwappt gleichsam über in ihrem geblümten Hängekleid, ihre Knöchel sind geschwollen, die Sandalen schief getreten. Beide essen Eis.
Sie schauen in jedes Gehege, stellen fest: nichts drin, und lesen gewissenhaft die an den Gittern hängenden Schilder, auf denen etwa steht: Wollmilchhyäne, Ostsüdostzimbabwe, nachtaktiv, oder: Baratzenkatze, Igruan, nachtaktiv, oder: Brandfleckenkataster, Nordlaputa, nachtaktiv. Wenn ich Geld hätte, sagt sie plötzlich, dann würde ich mir so ein Gelände kaufen und Parzellen anlegen, alles mit Zaun drumrum und nichts drin. Überall Schilder hinhängen: nachtaktiv, und einen Haufen Eintrittsgeld verlangen.
Und am Eingang noch einen Streichelzoo anbieten mit ein paar Ziegen, steuert er bei, und überteuerte Karotten verkaufen zur Fütterung der Ziegen.
Sie bückt sich und kratzt sich an Knöchel, wo sich eine rote Quaddel breit macht, vermutlich ein Bremsenstich. Wieder in die Senkrechte zurückzukommen, fällt ihr schwer. Sie muss mit den Händen an ihren Beinen hochklettern und schnauft.
Wir können ja bis zum Abend bleiben, meint er, heute gucken eh alle Fußball, wir hätten den ganzen Zoo für uns. Wir bleiben einfach hier, bis es dunkel wird, dann kommen die Hyänen raus. Er zeigt dabei auf ein Gehege, in dem angeblich zwei Hyänen wohnen; die eine heißt Bombaataa, die andere Paul-Günther.
Wenn die rauskommen und uns beide sehen, dann lachen sie bestimmt. Hyänen lachen gern.
Aber heute wird es gar nicht dunkel, wendet sie ein. Wir haben Vollmond.
Der Mond bist du, sagt er und küsst sie.

Geworfen III

Ein Plus bei Zerbe

Sie kann nur bei Plus einkaufen, es gibt keinen anderen Laden hier. Aber wenigstens soll Zerbe nicht an der Kasse sitzen, wenn sie kommt.
Zerbe hat einen Sticker an seinem weißen Kittel, ungefähr in Höhe der linken Brustwarze: Hakan Zerbe. Automatisch fragt sie sich immer, wenn sie dieses Schild sieht, ob er überhaupt in Euro denkt, ob er nicht lieber etwas anderes abkassieren würde, was sie nicht kennt. Sie kennt die türkische Währung nicht und wenn sie weiter denkt, kommen ihr nur Ziegenherden in den Sinn. Politisch unkorrekt. Sie verbannt die Ziegenherden aus ihrem Kopf.
Dabei spricht Zerbe genauso gut Deutsch wie sie. Guten Tag. War's das? Die Rabattkarte bitte noch, wenn Sie eine haben. Mehr spricht er nicht. (Sie noch weniger.)
Er zieht einen Gegenstand nach dem anderen über den Scanner, hält inne bei der Schokolade, mustert prüfend die Tafel und sie, die Kundin, die Schokolade kauft; taxiert ihre Körperform ab. Sein Blick fragt: Sind Sie sicher? Er schaut zurück auf die vorbeigelaufene saure Sahne, den Bienenstich in Folie, die Tütensuppe; schaut vorwärts auf das, was noch kommt: Gummibärchen, eine Flasche Ramazotti, Salat, drei Bananen, ein Viertel Rinderhack. (Man erkennt die Alleinstehenden an ihren Einkäufen.)
Er zieht die Schokolade über den Scanner. Piep. Die Rabattkarte dann bitte noch. Wenn Sie eine haben.
Im Hinausgehen denkt sie: ICH HASSE HAKAN ZERBE. Sieht den Satz vor sich wie mit fettem schwarzem Edding an ein Flipchart geschrieben.
Sie muss herausfinden, wann er keine Schicht hat, sie lässt sich sowieso viel lieber von Frauen abkassieren. Hakan Zerbe hat einen zurückgekämmten Irokesenzopf und einen pharaonenhaften Augenschnitt, der nichts verrät von seinen Gefühlen. Die Aura von Verachtung, die er in alle Richtungen abstrahlt, kann man nicht als Gefühl bezeichnen; sie umgibt ihn beständig und unabhängig von seiner momentanen seelischen Befindlichkeit. Vermutlich kennt Hakan Zerbe gar keine seelische Befindlichkeit. Wenn sie die aus ihm herausfragen würde, käme nur ein »Hä?« Die seelische Befindlichkeit bitte noch. Wenn Sie eine haben. - Hä?
Das nächste Mal wird sie nur gesunde Sachen einkaufen. Wieder Salat, aber keine Schokolade, sondern Pumpernickel, rechtsdrehende Margarine, Gurke, Dinkelkeks. Ziegenkäse von der Rolle.
Das Zellophan um den Ziegenkäse ist irgendwie verdreht, der Strichcode nach innen umgeknickt. Sie hat es nicht gleich gemerkt, sonst hätte sie eine andere Rolle genommen. Hakan Zerbe kniebelt am Zellophan herum, sucht es in die richtige Stellung zu bringen, werkt verkniffen wie ein Fotograf, der Arme und Beine seiner Models sortiert, gibt schließlich auf. Pfriemelt die Verpackung auf, gibt den Strichcode per Hand ein, beißt ein Stück vom Ziegenkäse ab und faltet wieder zu.
Die Rabattkarte bitte noch.
Ihr fällt dazu nichts ein, sie packt den Käse in ihren Korb, zahlt, rollt den Einkaufswagen zu ihrem Auto. Fährt nach Hause. Räumt die Einkäufe in ihren Kühlschrank. Zerbes Zahnabdrücke im Ziegenkäse. Von der Rolle. Starke Zähne, weiß; der undeutbare Mandelaugenblick, der dicke schwarze Irokesenzopf. Er hat durchgebissen. Sie sagt besser nichts. Sie denkt besser nichts. Sie fühlt sich erlöst.

Blubbern als Kunst!

brille

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(Meridian 2/2012)

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