die hände über
die finger
(lose)
gedanke
(leicht)
dafür wie
dagegen
und überhaupt
besser
ganz ungesagt
spinnwebfein
der buchstabe
bleischwer
schmollfisch - 26. Feb, 00:23
Hotel Paradies
Vorbei sind die Zeiten, als der Gletscher beinahe täglich näher kam und uns mit seinem weißen Bauch auf die Pelle rückte. Heute hat er vorläufig aufgegeben und gibt uns immer mehr Land zurück, erdbraun und matschig oder grau und ausgelaugt von jahrhundertelangem Druck. Diese breiten Hänge mit zerknickten Bäumen sind eine noch größere Bedrohung als früher der weiße Riese. Wir müssen das Haus räumen, ehe es über uns zusammenstürzt. Wenn die Dachziegel abrutschen und schwarze Löcher öffnen, die Platten der Terrassen und Balkone splittern und sich heben und die Säulen auf der Veranda bröckeln, dann ist es an der Zeit, die zertrümmerten Tische und Stühle in allen Räumen gegen die Wände zu kehren und zu verschwinden, ehe es zu spät ist. Denn hat der Gletscher uns ganz verlassen, dann bleibt nur noch ein Spalt mitten durch die Welt.
[wie ein Riss quer über ein Gesicht mitten durch die Stirn, der Knochensplitter und grau-matschige Hirnmasse preisgibt, noch während das Gesicht die letzten Worte ausspricht]
[es könnte helfen, den Riss durch ein umgekehrtes Fernglas anzusehen; das macht das Übel kleiner, aber wir würden noch weniger verstehen als jetzt]
[es könnte aber auch sein, dass wir das Glas nur drehen müssten, und wie in einem Kaleidoskop würde alles an einen neuen Platz rutschen und den Blick in einen ultramarinen Garten öffnen, in dem alle Zerstörung herabgemünzt ist zu einer endlosen Rezitation kornblumenblauer Parolen]
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Hotel Paradies ist u.a. hier und hier zu sehen.
schmollfisch - 11. Feb, 22:34
Eines Tages hat sie Eckart von dem Hirschkäfer erzählt. Es war in einem Café in Rennes. Eckart hatte sich die Burg angesehen und fotografiert. Ulla traf ihn danach draußen; sie hatten sich per SMS verabredet. Während sie die kopfsteingepflasterte Gasse stadteinwärts gingen, warf Eckart Blicke nach links und rechts und verkündete schließlich, dies sei eine echte Aufblasgasse. »Bei uns an der Küste in Katalonien«, erklärte er ernsthaft, »gibt es viele Ortschaften, wo man Probleme hat, bloß ein Kotelett fürs Mittagessen einzukaufen. Aber aufgeblasene Krokodile und Delfine kriegt man an jeder Straßenecke angeboten. Das nenne ich einen Aufblasort.«
»Und warum leben Sie da, wenn es so ätzend ist?«, lachte Ulla.
»Warum? Nun ja, man kann dort gut malen. Und Bilder verkaufen. Ich sollte nicht lästern. Die gleichen Leute, die aufgeblasene Schildkröten haben wollen, kaufen meine Bilder.«
Er wollte unbedingt, dass sie sich mit ihm in ein Café setzte und seine Fotos auf dem Display der Kamera anschaute. Währenddessen bestellte er Kaffee mit Calvados und fragte, warum sie selbst keine Bilder mache.
»Ich lebe ja hier, ich brauche das nicht«, sagte sie scherzhaft und betrachtete das Foto eines Burgturms, der – vermutlich riesengroß – in den Himmel ragte, auf dem winzigen Bildschirm absurd verkleinert. »Wissen Sie, die Dinge, die mich interessieren, kriege ich sowieso nie angemessen fotografiert. Vor ein paar Wochen bin ich im Wald bei Paimpont mit ein paar Freunden zum Picknick gewesen. Stellen Sie sich vor, wir gingen einen Waldweg entlang mit unserem ganzen Kram, Körben und Taschen, und plötzlich sagte jemand: ‚Bleibt mal stehen, hier ist ein Hirschkäfer.’ So einen großen Hirschkäfer habe ich noch nie gesehen. Er war bestimmt sieben Zentimeter lang. Wir stellten alle unser Zeug ab und beugten uns hinunter, weil meine Freundin meinte, dass wir ihm wegsetzen sollten, damit er nicht totgetreten wird.« Sie hatte zu dem kleinen runden Cafétisch hingeredet; als sie aufschaute, sah sie Eckarts Augen ernst auf sich ruhen.
»Wir standen zu fünft um ihn herum und beugten uns hinunter, und in diesem Augenblick hob er sein Geweih und …«, sie hob zwei Finger gekrümmt in die Luft, »er machte eine Zangenbewegung damit, als wolle er etwas packen. Diesen Augenblick hätte ich gerne festgehalten. Aber wie soll man so etwas machen? Einfach den Käfer fotografieren drückt es nicht richtig aus. Man müsste sich auf die Ebene des Käfers begeben, ganz nach unten auf den Waldboden gehen, und die riesigen Füße zeigen und die Beine, die bis in den Himmel hinaufragen. Er wollte gegen uns kämpfen. Das muss man sich mal vorstellen.« Lachend schüttelte sie den Kopf.
»Sie sind Malerin«, sagte Eckart unbeholfen, »Sie sollten unbedingt malen, Sie haben das Zeug dazu!«
»Ach was«, winkte Ulla ab, und beinahe hätte sie hinzugefügt, dass sie einen Haufen Möchtegernkünstler kannte, die schmerzhaft langweilig immer dieselben Landschaften malten wie ein Fotokopierer.
schmollfisch - 4. Feb, 00:21
Susan und Diane, zwei (erwachsene) Schwestern, begegnen sich:
Susan schaute auf das Bild eines Elchs, das an der Wand gegenüber dem Bett hing. "Du bist die Kluge in der Familie. Jdermann respektiert das."
Ja, die Kluge ... und Susan ist die Hübsche, dachte Diane. So hatte zumindest Dianes Mutter ihre Kinder immer beschrieben. Diane nahm an, ihre Mutter wollte damit ausdrücken, dass jede von ihnen ihre eigenen Qualitäten habe. Allerdings hatte sie selbst - und sie nahm an, auch Susan -, es immer so aufgefasst, dass Diane die Hässliche und Susan die Dumme sei.
(aus: Beverly Connor, das Gesetz der Knochen)
So gut auf den Punkt gebracht habe ich es selten gelesen. Und habe mir in dem ansonsten wenig bemerkenswerten Buch ein Eselsohr in die entsprechende Seite geknickt. Übrigens habe ich vor vielen, vielen Jahren mal in einem populärpsychologischen Werk von einer jungen Frau gelesen, die sich ihre ganze Kindheit hindurch einbildete, schwach und dumm zu sein. Der Grund: Ein Kinderarzt hatte nach einer der üblichen Vorsorgeuntersuchungen zu ihrer Mutter gesagt: "Ihre Tochter ist zierlich, aber zäh". Das Mädchen kannte das Wort "zäh" nicht, verstand C und dachte, der Arzt sei der Meinung, dass sie gewissermaßen dritte Wahl sei, Klasse C halt. Es klingt derart merkwürdig; ich könnte mir vorstellen, dass es stimmt.
Ich kann auch mit etwas ähnlichem aufwarten: Als ich klein war, stellte mein Vater einmal meinen älteren Bruder und mich einem Urlaubsbekannten vor und verwechselte unser Alter. Ich war damals vielleicht acht und er elf, mein Vater nannte mich elf und ihn acht. Heute, wo ich selbst manchmal die Namen meiner (einander sehr unähnlichen) Töchter durcheinanderschmeiße, verstehe ich das sehr gut. Damals dachte ich allen Ernstes, mein Vater kenne unser Alter nicht. Schlimmer noch, ich hielt ihn für irgendwie blind oder doof, da mein Bruder viel größer war als ich. Dass ich mich so genau an diese Szene erinnere, spricht dafür, dass ich unheilbar traumatisiert bin.
Ruth Rendell kann in einem ihrer Krimis mit einem noch extremeren Fall aufwarten. Mr. X - ich kann mich an den Namen nicht erinnern - hat sechs Kinder. Als er nach Hause kommt, begrüßt ihn im Hausflur ein Kind (es ist ein Schulkamerad eines seiner eigenen). Er antwortet "Guten Tag", Achtung: unsicher darüber, ob dieses Kind jetzt von ihm ist oder ausnahmsweise mal nicht. So steht es da.
Gott mag wissen, mit welcher Psychose der Kleine heimkommt. Wir können nur hoffen, dass er kein Serienmörder wird.
Immerhin heißt es von Vincent van Gogh, er hätte seinen Namen von einem vorverstorbenen Bruder bekommen. Das soll ihn auch psychisch schwer geschädigt haben. Aber er wurde kein Serienmörder, sondern ein Genie. Man kann halt nur das rausholen, was drin ist.
schmollfisch - 30. Jan, 23:20
Das kleine Hotel steht in bester Lage am Rand eines aufgelassenen Friedhofs mitten in der Innenstadt. Ursprünglich war es eine öffentliche Bedürfnisanstalt, und daher rührt die schlichte Bauweise mit zwei Abteilungen links und rechts und einem Durchgangsraum in der Mitte. Ich habe der Stadt das Gebäude abgekauft und renoviert. Früher hatte ich eine rote Leuchtschrift auf dem Dach angebracht, die weithin verkündete, dass hier ein Zimmer frei sei. Inzwischen ist dieses eine Zimmer ständig belegt, so dass ich die Leuchtschrift abgeschaltet und schließlich ganz entfernt habe. Die Gäste folgen einander so dichtauf, dass ich kaum Zeit habe, das eine Bett abzuziehen und neu herzurichten; es ist meistens noch warm von dem letzten Gast, da tritt auch schon der nächste ein, den Rollenkoffer hinter sich herziehend, die gepolsterte Laptop-Tasche über die Schulter gehängt, und verlangt nach dem Zimmer.
Gleich hinter der Eingangstür wartet die mit rotem Samt und dunklen Eichenmöbeln ausgestattete Lobby, wo ich den Gast empfange, ihm die notwendigen Formulare zum Ausfüllen hinreiche und den einzigen Schlüssel von dem Brett hinter mir nehme, um ihn auf der Theke bereitzulegen. Mehr als dieses eine Zimmer, das rechts von der Lobby liegt (ehemals »Damen«) habe ich nicht; in dem anderen links davon (ehemals »Herren«) schlafe ich selbst, und meinen Schlüssel trage ich ständig bei mir. Hinter der Lobby schließlich liegt der Frühstücksraum, wo ich dem Gast morgens zwischen sieben und zehn ein reichliches Frühstück anbiete, mit drei Sorten Müsli, Marmelade, Käse, Wurst und Schinken; mit frischen Brötchen, in Scheiben geschnittenem Vollkornbrot, Croissants und Rührei; es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Frühstück hat mir anfangs oft Kopfzerbrechen verursacht, denn ich muss alles bereitstellen, weil niemand vorher wissen kann, was der Gast verlangt. Zum Beispiel äußert ein französischer Gast, der eigentlich mit Croissants und Butter zufrieden sein sollte, plötzlich Appetit auf ein englisches Frühstück, oder ein Besucher aus Schweden, der Knäckebrot und Bückling essen sollte, möchte Toast und Marmelade haben. Inzwischen habe ich mir aber angewöhnt, einfach alles auf den Tisch zu stellen.Was übrig bleibt, esse ich selbst, und meistens reicht es mir für den Rest des Tages, so dass ich nicht mehr kochen muss.
Eine andere Schwierigkeit ist die mangelnde Auswahl an Zimmern, denn da ich nur ein einziges Zimmer habe, kann ich dem Gast nicht anbieten, in ein anderes zu wechseln, falls ihm das Bett zu hart oder zu weich oder nicht exakt gemäß der Erdstrahlung ausgerichtet sein sollte. Auch dafür habe ich eine Lösung gefunden; ich gebe dem Gast in diesen Fällen einfach mein eigenes Zimmer und ziehe in das Gastzimmer um. Damit das leicht vonstatten gehen kann, sind beide Zimmer gleich eingerichtet. Außerdem achte ich sorgfältig darauf, nicht mehr Besitztümer anzuhäufen, als in einen Koffer passen. Wenn der Gast gegen Mitternacht in der Lobby die Glocke schlägt, springe ich sofort hellwach aus dem Bett, und in Minutenschnelle habe ich alles aus den Schränken geräumt und in den Rollenkoffer geworfen; auch das Bad ist sofort geleert, frische Handtücher an den Heizkörper gehängt, und eingepackte Seifenstücke liegen ohnehin immer bereit. Ich besänftige den aufgebrachten Gast, der eben in dem ihm angewiesenen Zimmer einen Klopfgeist gehört hat oder wegen eines lärmenden Betrunkenen unter seinem Fenster nicht einschlafen kann; ich rolle meinen eigenen Koffer hinüber, bin dem Gast beim Einpacken und Umziehen behilflich, und binnen einer Viertelstunde haben wir die Zimmer getauscht; ich muss nur meinen Zimmerschlüssel, mit einer hölzernen Birne versehen wie der Schlüssel des Gastes, an das Regal in der Lobby hängen.
In den schlaflosen Morgenstunden kommt mich manchmal die Lust an, darauf zu bestehen, dass nun ich der Gast sei, da ich das Gästezimmer habe. Ich werde mich in das Frühstückszimmer hinter der Lobby hineingähnen, mich mit Müsli und frischem Obst, Vollkornbrot und Rührei, ausgebratenem Speck, Käse und Schinken bedienen; am besten so reichlich, dass für den anderen, der nunmehr der Gastgeber ist und sich an die Reste halten muss, kaum etwas übrig bleibt. Nach dem Frühstück werde ich meinen Rollenkoffer packen, in die Lobby treten und die Rechnung verlangen, und hinter mir wird das zerwühlte Bett bleiben, die nassen Handtücher auf dem Boden, die leere Klopapierrolle am Halter, die verschmierten Zahnputzgläser, die leeren Weinflaschen im Papierkorb. Vielleicht werde ich einen nett formulierten Eintrag im Gästebuch hinterlassen. Wahrscheinlicher aber ist, dass ich mich beim Auschecken, noch immer gähnend und die Laptoptasche über der Hüfte zurechtrückend, beschweren werde; über den Klopfgeist, das schlechte Wetter, den lückenhaften Internetempfang, den Zimmerservice und die klemmenden Fensterflügel, die einfach nicht aufgehen wollen, um mich wie eine Luftblase endgültig zu entlassen.
schmollfisch - 21. Jan, 11:33
Aus "Germinal" von Emile Zola, ein DSDS für Finken:
"Fünfzehn Nagelschmiede aus den Werkstätten in Marchiennes hatten der Aufforderung entsprochen und waren, jeder mit einem Dutzend Vogelbauer, eingetroffen. Die kleinen verhangenen Käfige mit ihren unbeweglich dahockenden, geblendeten Finken hingen bereits im Hof der Schenke an einem Bretterzaun. Es handelte sich darum, festzustellen, welcher von den Finken im Verlauf einer Stunde seinen Triller am häufigsten wiederholen würde. (...) Die Finken hatten angefangen, die einen tiefer, die anderen höher, zunächst noch schüchtern und selten einen Triller wagend. Doch dann feuerten sie einander an, sangen schneller und wurden schließlich von einem so wütenden Wetteifer fortgerissen, daß man einige von ihnen tot umfallen sah. Die Nagelschmiede trieben sie heftig an, schrien ihnen auf wallonisch zu, sie sollten weitersingen und immer und immer noch ein Stückchen, während die Zuschauer, etwa hundert an der Zahl, inmitten dieser Höllenmusik von hundertachtzig Finken, die alle durcheinander immer dasselbe wiederholten, in stummer Leidenschaft dastanden. Einer von den höher singenden Finken gewann den ersten Preis, eine Kaffeekanne aus Blech."
Ja.
Die Übersetzung stammt von Johannes Schlaf; die Suhrkamp-Übersetzung von Armin Schwarz, die mir auch vorliegt, berichtet von einer blechernen Kaffeemaschine, was natürlich längst nicht so gut kommt. Das Original kenne ich leider nicht.
Wie eigenartig groß der Spielraum bei Übersetzungen ist, belegt übrigens der zweite Satz dieses Abschnittes: Armin Schwarz verschweigt, dass die Finken geblendet waren; nach seiner Interpretation sitzen sie nur unbeweglich da. Welche Übersetzung korrekt ist, weiß ich leider nicht. Irgendwo im Keller liegt das Original. Irgendwann schaue ich nach. Aber ist dieser Absatz nicht ein Hammer? Blech!
Die Verfilmung von Germinal war übrigens kürzlich im Fernsehen, ich habe es mir kopiert: Gérard Depardieu als hungernder Bergmann kommt etwas komisch, wenn er mit zehn Kilo Übergewicht nach Brot schreit; aber Depardieu kann irgendwie alles; man kauft es ihm ab. Ich habe den Film vor zehn Jahren im Kino gesehen und mich wahnsinnig aufgeregt, weil in der Sitzreihe vor mir ein Idiot von der ersten bis zur letzten Minute dieses sehr tragischen Films wie blöd lachte. Vielleicht war es damals, dass ich beschloss, dass Kino nichts für mich ist. Seitdem gehe ich höchstens einmal im Jahr ins Kino. Drei Jahre waren belegt mit dem Herrn der Ringe, vorletztes Jahr war ich in "Le Veuve de St.Pierre" und, ach ja, in der Neuverfilmung der "Stepford Wives" im Originalton (Englischkursempfehlung für meine Tochter - trotzdem doofer Film), letztes Jahr war ich möglicherweise in garnix und dieses Jahr muss es auch nicht unbedingt sein.
schmollfisch - 16. Jan, 00:00
Meine Tochter hat den Eindruck, dass in Prag besonders viele Leute aus dem Fenster fallen oder gefallen werden. Wikipedia verzeichnet immerhin
drei Prager Fensterstürze und bemerkt dazu:
"Fensterstürze, auch Defenestration genannt, kamen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit mehrmals vor. Sie stellten eine Form der Gewalt dar, die zwischen Feme (oft mit vorangehender formeller „Verurteilung“ durch die Ausführenden), Gottesurteil und gemeinschaftlich begangenem Mord steht."
Einen nichtoffiziellen weiteren Fenstersturz vermerkt
Radio Tschechien. Schon 1483 warfen Prager Bürger den Bürgermeister Klobouk aus dem Fenster des Rathauses, "nach böhmischen Brauch", wie es heißt. Es muss also was dran sein an der Prager Gefahr. Dieser Fenstersturz ist zeitlich gesehen der eineinhalbte, da er zwischen dem ersten und dem zweiten offiziellen stattgefunden hat.
An anderer Stelle bemerkt Wikipedia zu
Bohumil Hrabal, einem der wichtigsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts, sein Ableben stelle so etwas wie den vierten Prager Fenstersturz dar (nach unserer Rechnung also den fünften). Hrabal soll beim Taubenfüttern aus einem Fenster im fünften Stock gefallen sein. Der Nächste, der rausfällt, wird also nach dem Gesetz der Serie möglicherweise aus dem sechsten Stock fallen. Oder auch nicht.
Meine Recherche hat übrigens das Randergebnis gezeitigt, dass in Prag unverhältnismäßig viele britische Touristen wegen Verlust ihrer Pässe das Konsulat belästigen. Ich würde vorschlagen, guckt doch erst mal unter eurem Fenster nach.
Krönung meiner Nachforschung: Die Häufung von Fensterstürzen hat in Prag zu dem Sprichwort geführt, dass man Politik am besten im Souterrain mache. Aus dem Kellerfenster fallen hat bekanntlich meistens sowenig tödliche Folgen, wie sich hinter den Zug zu schmeißen.
Die weiterführende Überlegung meiner Tochter, dass das berühmte böhmische Gulasch irgendwie Folge der Fensterstürze sein könnte, will ich an dieser Stelle nicht vertiefen, aber sie bekommt einen Platz in der Vitrine für gewagte Thesen.
schmollfisch - 6. Jan, 19:14
Das Jahr kann nur gut werden, weil Schafe uns jeden Monat begleiten.
Dies ist der aktuelle Schafkalender vom Bröselbäumchen, frisch ausgepackt und aufgehängt. Jeden Monat ein frisches, witziges, wolliges Schafbild.
Allen einen guten Start ins neue Jahr, Gesundheit, Erfolg und Frohsinn!
Gruß vom schmollfisch!
schmollfisch - 31. Dez, 18:06